Lyman

Im späten 19. Jahrhundert gegründet, leitet sich noch heute der Firmengrundsatz der Firma Lyman in Bezug auf Anwendbarkeit und Verlässlichkeit aus dieser Zeit ab. William Lyman entwickelte im ausklingenden Wilden Westen eine Visiereinrichtung, welche die Probleme anderer Mitbewerber analysierte und beseitigte. So waren die damaligen Visierungen bei Tageslicht verlässlich, bei schlechteren Lichtverhältnissen aufgrund des Rahmens der Spindeldiopter jedoch nahezu unbrauchbar. Der passionierte Erfinder erdachte deshalb eine Form des Visiers, dessen Rand besonders klein ausfallen konnte und somit weder das Sehfeld einschränkte noch Licht abhielt. Somit wurde eine schnelle und sichere Zielauffassung auch in der Dämmerung möglich. Diese Konstruktion bildet noch heute die Grundlage der Tang Sights, welche das Unternehmen auch über 130 Jahre nach der Patentierung weiterhin herstellt. Nach weiteren Entwicklungen erwarb das Familienunternehmen 1925 die Firma Ideal reloading products und fügte somit einen bis heute wichtigen Geschäftsbereich ihrem Portfolio hinzu. Zum Erwerb zählten auch die damals bekannten Handbücher zum Wiederladen. Diese entwickelte man im Hause Lyman weiter und machte sich mit dieser Produktreihe schnell einen Namen bei Anwendern und in Fachkreisen. Nicht umsonst sprechen viele Nutzer bezüglich des nunmehr in über 50 Ausgaben erschienenen Handbuchs von der „Bibel des Wiederladens“. Aber auch die anderen Produkte aus dem Programm der Firma Lyman wissen durch ständige Innovation und langjährige Verlässlichkeit die Endkunden zu überzeugen. So fertigt das Unternehmen beispielsweise Hülsenreiniger und Tumbler, aber auch ein breites Sortiment an allgemeinem Zubehör für das Wiederladen. Hierzu zählen beispielsweise Gussformen oder Hülsentrimmer. Herzstück der Herstellung sind jedoch die Ladepressen und zugehörige Matrizensätze. Diese werden in verschiedenen Konfigurationen und Kalibern vertrieben, wobei kaum eine Form von Langwaffen oder Kurzwaffenpatrone nicht im Portfolio abgedeckt wird. Hier gibt die Firma Lyman an, sich stets auf die Wünsche ihrer Kunden zu fokussieren, um genau die Produkte zu fertigen, welche der Kunde auch benötigt. Während einer kurzen Zugehörigkeit zur Leisure Group vom Jahre 1970 an, konnte sich das Unternehmen weiteres Fachwissen und industrielle Unterstützung durch die anderen Marken unter diesem Dach sichern. Dazu zählten neben Sierra Bullets beispielsweise auch High Standard Firearms, wobei die entstehenden Synergien weitere Entwicklungen begünstigten. Zum 100-jährigen Firmenbestehen wurde die Firma Lyman jedoch wieder in Privatbesitz überführt. Der neue Besitzer James „Mace“ Thompson fokussierte dabei von Beginn an den weiteren Ausbau der Produktpalette und insbesondere der Neu- und Weiterentwicklung dieser. Wenig verwunderlich also, dass Lyman-Produkte bei Wiederladern auf der ganzen Welt einen guten Ruf in Bezug auf Verlässlichkeit und Qualität genießen. Dementsprechend finden sie sich in den Werkstätten unzähliger Sportschützen und Jäger.